Paolo Taviani

italienischer Filmemacher; arbeitete zus. mit seinem Bruder Vittorio; gemeinsam waren sie wichtige Vertreter des ital. Kinos; Filme u. a.: "Mein Herr, mein Vater", "Kaos", "Cäsar muss sterben", "Eine private Angelegenheit"; TV u. a.: "Die Auferstehung"; vielfach ausgezeichnet

* 8. November 1931 San Miniato

† 29. Februar 2024 Rom

Herkunft

Paolo Taviani wurde am 1931 in San Miniato/Toskana als Sohn von Iolanda Brogi und Ermanno Taviani geboren und wuchs mit einem älteren (Vittorio) und einem jüngeren Bruder (Franco) in einer kunstinteressierten Familie auf. Seine Mutter war Lehrerin, sein Vater antifaschistischer Rechtsanwalt, der während des Regimes von Diktator Benito Mussolini im Widerstand aktiv war.

Ausbildung

T. studierte Literatur an der Universität von Pisa, wo sein Bruder Vittorio Rechtswissenschaften belegte.

Wirken

Künstlerische Einordnung

Künstlerische EinordnungT.s gesamtes Filmschaffen war geprägt von der unzertrennlichen künstlerischen Partnerschaft mit seinem Bruder Vittorio. Die Geschwister verstanden ihr Kino als eine Fortentwicklung des Neorealismus und nannten es "Kino der Recherche" (TSP, 8.11.2001). Nach Ansicht der Neuen Zürcher Zeitung International (14.8.2018) seien sie "Protagonisten des europäischen Autorenkinos", für die eine "klare, literarisch grundierte Erzählweise, die Sorgfalt in der Schauspielerführung, das politische ...